Wir können unseren Patienten versichern, dass sie in allen Fachkliniken der Oberberg Gruppe die Therapien erhalten, die den modernsten medizinischen Standards entsprechen und dabei ganz auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind – in einer erstklassigen Umgebung, die von einer herzlichen Atmosphäre aus Achtsamkeit und Zugewandtheit geprägt wird.

Unsere Fachtherapien Diese Fachtherapien bieten die Oberberg Kliniken an

Neben störungsorientierten Psychotherapien, einer modernen und nebenwirkungsorientierten Psychopharmakotherapie und anderen biologischen Therapieverfahren gehören Stressreduktions- und Entspannungsverfahren ebenso wie weitere Fachtherapien zum Gesamtbehandlungsplan. Diese Fachtherapien umfassen sowohl künstlerisch-gestaltende Ansätze (Kreativtherapien) wie auch körperbezogene Aktivitäten (Physio- und Bewegungstherapie). Trotz der „nonverbalen“ (nicht-sprachlichen) Herangehensweise ergeben die Angebote (als Einzel- oder Gruppentherapie) dann Synergien, wenn sie in einen Gesamtbehandlungsplan einbezogen werden und mit (verbalen) Psychotherapieangeboten korrespondieren.


Verschiedene Fachtherapien werden in unseren Kliniken derzeit angeboten:

 

Physio- und Bewegungstherapien

  • Massagen
  • Craniosacraltherapie
  • Hydrotherapie 

 

Kreativtherapien und Ergotherapie

  • Theatergruppe/Improvisationstheater
  • Gestaltungstherapie und Kunsttherapie
  • Eltern-Kind-Kunsttherapie
  • Tanztherapie
  • Ergotherapie
  • Bibliotherapie

 

Schlafmedizin

 

Sonstige Fachtherapien

Bewegungs-/ Sporttherapie und Physiotherapie Was ist Bewegungs-/ Sporttherapie? Und was ist Physiotherapie?

Sowohl Bewegungstherapie und Sporttherapie als auch Physiotherapie und Krankengymnastik sind nicht-medikamentöse Verfahren, die über die Wiederherstellung oder Verbesserung der körperlichen Funktions- und Leistungsfähigkeit, insbesondere des Bewegungsapparates, sowohl bei Erkrankungen des Bewegungsapparates oder anderen körperlichen Erkrankungen (v.a. Physiotherapie/Krankengymnastik) als auch bei psychischen Störungen (v.a. Bewegungs-/Sporttherapie) präventiv und therapeutisch eingesetzt werden.

Bewegungstherapie ist ärztlich indizierte und verordnete Bewegung, die vom Fachtherapeuten geplant und dosiert, gemeinsam mit dem Arzt kontrolliert und mit dem Patienten alleine oder in der Gruppe durchgeführt wird. 

 

Sporttherapie ist eine bewegungstherapeutische Maßnahme, die mit geeigneten Mitteln des Sports gestörte körperliche, psychische und soziale Funktionen kompensiert, regeneriert, Sekundärschäden vorbeugt und gesundheitlich orientiertes Verhalten fördert. Sie versucht, eine überdauernde Gesundheitskompetenz zu erzielen. (Deutscher Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie e.V. [DVGS]). 

 

Anwendungen und Empfehlungen für Sport und Bewegung
Körperliche Aktivität hat positive Effekte auf die Gesundheit und wird von der WHO für alle gesunden Personen empfohlen. Körperliches Training (geplante, strukturierte und wiederholte körperliche Aktivität) dient der Erhaltung oder Verbesserung der Fitness. 

 

Aktuelle Empfehlungen: 

  • aerobes Ausdauertraining in moderater Intensität für mindestens 30 Minuten an mindestens fünf Tagen pro Woche oder
  • intensives Training für mindestens 20 Minuten an mindestens drei Tagen pro Woche, bzw. eine Kombination aus beiden.
  • An 2-3 Tagen pro Woche sollte zudem Krafttraining für alle großen Muskelgruppen sowie Gleichgewichts- und Koordinationstraining durchgeführt werden.

 

Körperliche Aktivität, Training und Sport bei Depressionen 

Die optimale Dauer und Intensität für die Behandlung der Depression ist wissenschaftlich noch nicht ausreichend untersucht. Derzeit werden in manchen Leitlinien als Intervention für leichte bis mittelschwere Depressionen strukturierte, supervidierte Bewegungsprogramme (v.a. mit Gehen, Laufen/Laufband, Fahrradfahren/Ergometer, Tanzen, Rudern, Krafttraining) empfohlen, mit einer Intensität von etwa 3mal pro Woche (je 45-60 Minuten) und über 10 bis 14 Wochen.

Verschiedene Studien ergaben bei Patienten mit Depression für die akute Wirksamkeit von körperlicher Aktivität (auch in kürzeren und weniger intensiven Programmen) eine geringe bis mittlere Wirkstärke. Sicherlich abhängig von der individuellen Ausgangslage, könnten auch etwa tägliche Spaziergänge von mindestens 20 min bereits diesen Effekt erzielen.  Langzeiteffekte fallen insgesamt geringer aus, d.h. die Interventionen wirken v.a. während der Durchführung. 

 

Klare Vorteile von bestimmten sportlichen oder bewegungstherapeutischen Maßnahmen (Krafttraining, Ausdauertraining, Sportart) konnten bisher nicht sicher belegt werden. Tendenzen für eine bessere Wirkung zeigen sich plausibel für höhere Intensitäten und längere Therapiedauer. Bei älteren Personen mit Depression gibt es Hinweise, dass Effekte eines Ausdauertrainings länger anhalten als Krafttraining.  

 

Andere Formen regelmäßiger körperlicher Aktivität wie Thai Chi oder Qigong scheinen ebenfalls positive Effekte auf depressive Symptome aufzuweisen. Die Kombination aus körperlichem Training und mentalen Effekten mit Elementen aus Achtsamkeitstherapie, Meditation und Entspannungsverfahren sind für Patienten mit psychischen Erkrankungen besonders geeignet (ggf. zusätzlich zu Sport und körperlichem Training), auch wenn sie nicht gängige Kriterien eines körperlichen Trainings erfüllen. 

 

Zusammenfassend liegen für körperliche Aktivität, Training und Sport als unterstützende Behandlungsmöglichkeit von Patienten mit psychischen Erkrankungen, v.a. Depressionen, - im Gegensatz zu vielen anderen Komplementärtherapien - zumindest für eine geringe bis mittlere Wirkungsstärke wissenschaftliche Belege vor. Unklar bleibt, derzeit, welche Art von körperlichem Training am effektivsten ist. Die meisten Untersuchungen liegen zu aerobem Ausdauertraining vor, stärkere kurzzeitige Effekte könnten bei Krafttraining oder einer Mischung aus Kraft- und Ausdauertraining erzielt werden.  

 

Eindeutige Aussagen zu optimaler Art, Dauer und Intensität des körperlichen Trainings können anhand wissenschaftlicher Daten noch nicht gegeben werden. Individuelle, auf die jeweilige Situation abgestimmte Programme, die als Einzel- und Gruppenaktivität gemeinsam mit einem Fachtherapeuten erarbeitet und durchgeführt werden, sind daher zu präferieren.  

 

Die aktuelle deutsche Leitlinie „Depression“ kommt daher zu folgender Empfehlung: „Patienten mit einer depressiven Störung und ohne Kontraindikation für körperliche Belastungen sollte die Durchführung eines strukturierten und supervidierten körperlichen Trainings empfohlen werden.“ 

 

Sport- und Bewegungstherapie in den Oberberg Kliniken 

Zu den Behandlungskonzepten in den Oberberg Kliniken gehört daher immer die Möglichkeit einer begleitenden individuellen Sport- und Bewegungstherapie – von „indoor“ bis „outdoor“, etwa von Volleyball in der klinikeigenen Sporthalle bis hin zu Walking, Wandern und Jogging, Radfahren und Mountainbiking, Slackline und Bogenschießen.  Hauseigene Schwimmbecken (an einigen unserer Standorte) ermöglichen auch Menschen mit Bewegungseinschränkungen eine sanfte körpelriche Aktivierung. Viele Sportangebote finden zudem in Gruppen statt: Auch das verstärkt die positive Wirkung von Sport und Bewegung. 

Physiotherapie umfasst aktive und passive körperliche Therapieformen, einerseits die Krankengymnastik, die ausgebildeten Physiotherapeuten vorbehalten ist sowie andererseits die physikalische Therapie (s. auch oben), wo Physiotherapeuten und Masseure tätig sind.  Physiotherapie nutzt passive - z.B. durch den Therapeuten geführte - und aktive, selbstständig ausgeführte Bewegung des Menschen sowie den Einsatz physikalischer Maßnahmen zur Prävention, Therapie und Rehabilitation. „Krankengymnastik“ als Begriff wird den modernen Anforderungen aller physiotherapeutischer Verfahren nicht mehr gerecht: nicht nur „Kranke“ nehmen diese Leistungen in Anspruch und die Methodenvielfalt geht deutlich über „Gymnastik“ hinaus. 

 

Kernziele der Physiotherapie sind v.a.

  • die Linderung von Schmerzen,
  • die Erhaltung und Verbesserung von Beweglichkeit, Koordination, Kraft und Ausdauer
  • sowie die Förderung von Stoffwechsel und Durchblutung.

 

Die wichtigsten Einsatzbereiche der Physiotherapie im Bereich der stationären und ambulanten Therapie sind sicherlich orthopädische, rheumatische und neurologische Erkrankungen (Arthrose, Bandscheibenvorfälle, Wirbelsäulenerkrankungen, Rückenleiden, Fehlstellungen, Schlaganfall, Polyneuropathie, Morbus Parkinson etc.) sowie die Traumatologie (Frakturen, Gelenkersatz, Amputation, Muskel- und Sehnenriss, etc.) und die Pädiatrie (motorische Störungen, Spastiken, Behandlung von Frühgeborenen, etc.). Gleichwohl sind auch präventive und rehabilitative Indikationen der Physiotherapie wichtig. 

 

Einsatzgebiete der Physiotherapie im Bereich der Psychiatrie und Psychosomatik

  • Zum einen leidet ein großer Teil der Patienten mit psychischen Störungen auch unter Erkrankungen oder schmerzhaften Einschränkungen des Bewegungs- und Stützapparates, 
  • zum anderen sind physiotherapeutische Methoden auch als Ergänzung des Gesamtbehandlungsplans bei psychischen und psychosomatischen Beschwerden hilfreich. 
  • Grundlage für eine physiotherapeutische Behandlung ist die ärztliche Diagnose und damit verbunden deren Verordnung, Physiotherapie ist ein Heilmittel im medizinischen Sinne.  
  • Vor Therapiebeginn erstellen Physiotherapeuten einen individuellen Behandlungsplan, der regelmäßig überprüft und gegebenenfalls angepasst wird. 

 

Methoden der Physiotherapie

Manuelle Therapie 

Spezielle Handgriff- und Mobilisationstechniken, bei denen Schmerzen gelindert und Bewegungsstörungen am Bewegungsapparat (v.a. Gelenke) beseitigt werden. Manuelle Therapien werden von Physiotherapeuten, aber auch von Chiropraktikern (Ärzte) und Osteopathen bzw. Cranio-Sacral-Therapeuten (spezielle alternativmedizinische Ausbildung) durchgeführt.  

 

Die Cranio-Sacral-Therapie (lat.: Schädel-Kreuzbein-Therapie) hat sich als alternativmedizinische Behandlungsform aus der Osteopathie entwickelt, bei dem Handgriffe vorwiegend im Bereich des Schädels, des Nackens, des Zungenbeins, des Thorax, der Wirbelsäule, des Kreuzbeins, des Zwerchfells, des Beckens und der Füße ausgeführt werden.  Wissenschaftlich ist bisher keine Wirksamkeit belegt, klinische Berichte zeigen jedoch eine hohe Akzeptanz durch Patienten mit Verbesserung der Bewegungsfähigkeit, Schmerzlinderung und Steigerung des Wohlbefindens.

 

Massage

Die klassische Massage dient dazu, verspannte Muskelpartien zu lockern, die Durchblutung und den Stoffwechsel zu fördern, den Kreislauf, den Blutdruck, die Atmung und die Psyche positiv zu beeinflussen sowie Schmerzen zu reduzieren. Unterschiedliche Grifftechniken, wie zum Beispiel Streichung, Knetung, Walken, Rollen, Lockern, Hacken, Klatschen, Klopfungen oder Reiben werden dabei von Therapeuten je nach gewünschter Wirkung angewendet.  Neben klassischer Massage haben sich unterschiedliche Massageformen entwickelt: z.B. Bindegewebsmassage, Reflexzonenmassage oder Unterwasserdruckstrahlmassage. In der TCM haben Massagetechniken ebenfalls ihren Stellenwert (z.B. Shiatsu). Massagen werden häufig auch unterstützend zu anderen Therapieformen eingesetzt, z.B. bei Verspannungen im Rahmen von Angststörungen, Depression sowie stress- und traumabedingten Störungen.

Psychomotorik

Bewegungs- und spielorientierter Ansatz zur ganzheitlichen Förderung v.a. bei Kindern mit Bewegungs- und Wahrnehmungsstörungen (Gleichgewicht, Koordination, Ausdauer, Geschicklichkeit, Entspannung und Konzentration.) 

 

Wärme-/ Kältetherapie 

Einsatz von lokalen oder am ganzen Körper eingesetzten Wärme- oder Kälteanwendungen v.a. zur Schmerzlinderung.

 

Wärmetherapie: z.B. Wärmepackungen aus Moor oder Fango; Wärmestrahler (Heißluft), unterstützend zur Durchblutungsförderung und Entspannung der Muskulatur.

 

Kältetherapie: z.B. Kühlpacks, Kompressen, Eisbad oder Eisabreibung); schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung 

 

Manuelle Lymphdrainage 

Nur von Physiotherapeuten mit entsprechender Zusatzqualifikation auf Verordnung des Arztes durchzuführen. Dient der Entstauung von Schwellungen, v.a. an Armen und Beinen. Dabei werden spezielle Handgriffe angewendet, um die angestaute Flüssigkeit abzutransportieren. Das Gewebe schwillt ab, die Schmerzen werden gelindert und das Gewebe wird lockerer und weicher, was sich ebenfalls auf die Beweglichkeit auswirkt. 

 

Krankengymnastik

Die Krankengymnastik im engeren Sinne ist eine Behandlungsform, mit der Krankheiten aus fast allen medizinischen Fachbereichen therapiert werden. Sie umfasst sowohl aktive als auch passive Therapieformen. Ziel der Krankengymnastik ist es, die Bewegungs- und Funktionsfähigkeit des Körpers zu verbessern. Krankengymnastik darf nur von Physiotherapeuten durchgeführt werden. Je nach Beschwerden und Krankheitsbild des Patienten stehen unterschiedliche Behandlungsformen zur Verfügung:

 

  • Förderung der Beweglichkeit durch aktive und funktionelle Übungen 
  • Vermeidung von Versteifungen und Schmerzen durch passive Mobilisation 
  • Stärkung von geschwächten Muskeln durch kräftigende Übungen zur Haltungs- und  Koordinationsverbesserung 
  • Entspannungsübungen für verspannte Muskeln zur Wiederherstellung optimaler muskulärer Voraussetzungen 
  • Atemübungen zur Unterstützung der Atmung bei Atemwegserkrankungen  

 

Weitere Methoden

Zudem können gerätegestützte Krankengymnastik, Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation (PNF) und weitere spezifische Methoden (Bobath, Vojta etc.) in der Physiotherapie Anwendung finden. 

Als Hydrotherapie wird allgemein der Gebrauch von Wasser zur Prävention, Linderung und Heilung von akuten und chronischen Beschwerden oder Krankheiten bezeichnet. Hydrotherapie („Wasserkuren“) haben eine lange Tradition. Der bayerische Priester Sebastian Kneipp entwickelte die Hydrotherapie als Teil seiner ganzheitlichen „Kneipp-Medizin“ weiter (Wasseranwendungen, Pflanzenwirkstoffe, Bewegungs- und Ernährungsempfehlungen).  

 

Die Anwendung von Meerwasser (und Meeresluft, Sand und Schlamm aus Meeresnähe) erfolgt im Rahmen der „Thalassotherapie“.

 

Dagegen umfasst die „Balneotherapie“ die präventive und therapeutische Nutzung von Bädern und der darin enthaltenen Wirkstoffe.  

 

Die standardisierte Anwendung von „physikalischen Methoden“, d.h Wärme, Kälte, Wasser, Strahlung, Reizstrom, Laser u.ä. im präventiven und therapeutischen Bereich durch entsprechend qualifizierte Fachkräfte wird zusammenfassend als Physikalische Therapie bezeichnet.  

In der Hydrotherapie kann Wasser in verschiedenen Temparaturen und Aggregatzuständen angewendet werden (Eis, heißes, warmes, kaltes Wasser, Wasserdampf) und dient vorallem dazu, Wärme oder Kälte zu applizieren. Insbesondere über die Durchblutungsregulation sind thermoregulatorische, analgetische (schmerzlindernde) und antiphlogistische (entzündungshemmende) Effekte zu erzielen. Kaltwasser z.B. führt zunächst zu einer Verengung (Vasokonstriktion) und in der Folge zu einer Erweiterung (Vasodilatation) der Blutgefäße und damit auch zu einer Verteilung des Blutflusses zwischen Haut und Muskulatur.

 

Anwendungsbeispiele der Hydrotherapie:

  • klassische Kneipp-Kur (Durchführung der „Kneipp-Medizin“ für 3-4 Wochen an einem anerkannten Kneippkurort, mit Kaltwasseranwendungen u.a. als Wassertreten bzw. Tautreten/Schneegehen) oder Elemente der Kur (Wassertreten)
  • Hydro-Jet-Anwendungen: „Überwassermassage“ (Massage durch warme Wasserstrahlen in einem geschlossenen System) 
  • Dauerbrause: etwa 1 Stunde sanfte Ganzkörperdusche mit warmem Wasser
  • Unterwasserdruckstrahlmassage (UWM)
  • Whirlpool-Bäder, Jacuzzi, Dampfbäder, Sitzbäder, Arm- oder Fußbäder
  • Güsse, Abreibungen, Wickel, Packungen sowie mineralische Bäder (auch im Rahmen von Balneo- oder Thalassotherapie). 

 

Wirksamkeitsnachweise für Hydrotherapien im engeren Sinne fehlen weitgehend. Positive Effekte wurden bei Varizen (Krampfadern) und Atembeschwerden (Bronchitis) gefunden, insgesamt scheinen jedoch allgemeines Wohlbefinden und gesundheitsbezogene Lebensqualität durch Hydrotherapien positiv beeinflusst zu werden. Präventive (krankheitsberhindernde) Wirkungen sind möglich, wenn auch derzeit wissenschaftlich nicht belegt.
Die Einsatzmöglichkeiten der Hydrotherapie (ebenso wie Balneo- und Thalassotherapie) sind eher durch Gegenanzeigen beschränkt (akute und schwere Erkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Epilepsien etc.). Daher ist bei den meisten Hydrotherapien eine ärztliche Beratung und Verordnung empfehlenswert
 

Kreativtherapien und Ergotherapie Die Kreativtherapien und Ergotherapie bei den Oberberg Kliniken

Unter „Kreativtherapien“  fasst man alle therapeutischen Verfahren zusammen, mit denen Patientinnen und Patienten durch kreativ-künstlerische Mittel wie Tanz, Musik, Theater, Malerei, Bildhauerei und weitere handwerkliche Tätigkeiten, ihren inneren Empfindungen, ihrem Befinden oder auch ihren Träumen, Wünschen und Sehnsüchten Ausdruck verleihen können. Sowohl Einzel- wie auch Gruppentherapien (Bsp. Tanz, Theater) finden Anwendung.

 

Unter „Ergotherapie“ wird hingegen allgemeiner eine Therapieform verstanden, die kranke oder verletzte Menschen bei der Bewältigung ihres Alltags unterstützt und dem Patienten ermöglichen soll, sich möglicht weitgehend selbst zu versorgen, an der Gesellschaft teilzuhaben und so eine besserte Lebensqualität zu gewinnen. 

Kreativtherapien sind als „subjektbezogen ausdruckszentrierte“ und „interaktionelle“ Methoden ein Teil der Therapieformen innerhalb der Ergotherapie, weitere sind  „kompetenzzentriert alltagsrelevante Methoden“ (v.a. zur Wiederherstellung verloren gegangener Alltagsfertigkeiten nach Unfällen oder schweren Erkrankungen wie Schlaganfällen) oder „wahrnehmungsbezogen handlungsorientierte Methoden“ (v.a. zur Wiedervermittlung von Sinnes- und Körperwahrnehmungen z.B. nach Schlaganfall oder bei Demenz).


Das Gemeinsame der „Kreativtherapien“ ist (lat. „creare“ = schaffen, erschaffen, erzeugen) ist zum einen, dass individuell etwas „geschaffen“ oder „gemacht“ wird, um sich auszudrücken und zum anderen , dass verschiedene Sinnessysteme dabei angesprochen und eingesetzt werden. Kreativtherapien ergänzen die verbalen Psychotherapien im engeren Sinne („sprechende“ Medizin), bei denen (auch) über Gesprächstechniken und Inhalte Beziehung hergestellt und eine therapeutische Wirkung erzielt werden soll. Das „Nonverbale“, der Ausdruck ohne Sprache oder über die Sprache hinaus, steht bei Kreativtherapien auch dann im Vordergrund, wenn Sprache (z.B. bei Musik- oder Theater-Therapien) beteiligt ist.
 

Die handwerklichen und körperbezogenen Therapieformen (z.B. Tanz, Theater) dienen auch dem „Erleben des eigenen Körpers“ und zur Steigerung der eigenen „Körperzufriedenheit“. Kreativtherapien (v.a. Musiktherapie und Kunsttherapie) haben im Bereich der Behandlung psychischer und psychosomatischer Erkrankungen eine lange Tradition und mittlerweile einen festen Stellenwert bei nahezu allen Störungsbildern. 

 

Kreativtherapien und Ergotherapie finden sowohl bei Erwachsenen als auch bei Jugendlichen und Kindern Anwendung. Insbesondere bei Kindern mit Entwicklungsstörungen gehören speziell ausgebildete Ergotherapeuten zum Behandlungsteam. 
 

Gleichwohl sind Ergebnisse zur Wirksamkeit bei psychischen Störungen – vor allem aufgrund fehlender wissenschaftlich anerkannter Studien – bruchstückhaft. Die Anwendung von Kreativtherapien nach individuellen Präferenzen kann gleichwohl für ein breites Spektrum von psychischen und psychosomatischen Störungen empfohlen werden, Kontraindikationen und Nebenwirkungen bestehen selten (z.B. bei akuten Psychosen oder schwerer Suizidalität). 

Bei der Gestaltungstherapie handelt es sich um tiefenpsychologische Ansätze der Kunsttherapie. In der Gestaltungstherapie wird mit Materialien wie Farben, Ton, Holz oder Stein kreativ gearbeitet mit der Vorstellung, dass hierbei die Möglichkeit besteht, „Unbewusstes“ bildlich zu symbolisieren, zu bearbeiten und zu integrieren. Die Reflexion („Deutung“) mit dem Therapeuten kann zu einer vertieften Selbsterfahrung beitragen. 
Gestaltungstherapie wird häufig begleitend zu einer stationären Psychotherapie als Einzeltherapie oder in der Gruppe durchgeführt.

Weitere Fachtherapien Die Kreativtherapien und Ergotherapie bei den Oberberg Kliniken

Sozialcoaching und -therapie

Wir fühlen uns mit unseren Patientinnen und Patienten während ihres Aufenthalts bei uns auf eine besondere Weise verbunden. Diese Verbundenheit setzt sich nach einer erfolgreichen stationären Therapie fort, indem wir sie bei ihrem Restart ins Leben weiterhin unterstützen – natürlich nur, wenn sie dies auch wünschen.


So können wir die Therapieziele Remission, Recovery und Resilienz mit einer umfassenden  Nachsorge sichern, die bereits während des stationären Aufenthalts geplant und organisiert wird. Hierzu gehört auch das Engagement unserer speziell geschulten Sozialtherapeuten: Sie stehen allen Patientinnen und Patienten für viele wichtige Lebensbereiche außerhalb der medizinisch-therapeutischen Versorgung zur Seite.

 

Zum Beispiel bei:

  • der Kommunikation mit Behörden und Institutionen,
  • bei familiären Angelegenheiten oder 
  • bei Fragen zur beruflichen Zukunft oder der Wiedereingliederung ins Arbeitsleben,

die wir mit speziellen Bewerbungs-Coachings oder auch PC-Training gezielt unterstützen können. 

Tiergestützte Therapien

„Tiergestützte Therapie“ umfasst nach der Definition der European Society for Animal Assisted Therapy „bewusst geplante pädagogische, psychologische und sozialintegrative Angebote mit Tieren für Kinder, Jugendliche, Erwachsene wie Ältere mit kognitiven, sozial-emotionalen und motorischen Einschränkungen, Verhaltensstörungen und Förderschwerpunkten. Sie beinhaltet auch gesundheitsfördernde, präventive und rehabilitative Maßnahmen.“

 

Tiergestützte Therapien können im Einzel- und Gruppensetting stattfinden. Die Basis der tiergestützten Therapien ist die Beziehungs- und Prozessgestaltung im Dreieck der Beziehungen zwischen Patient, Tier und Bezugsperson. Tiergestützte Therapie beinhaltet Methoden, bei denen Patienten mit Tieren interagieren, über Tiere kommunizieren oder für Tiere tätig sind. Die Durchführung erfolgt zielorientiert anhand einer klaren Prozess- und Themenorientierung unter Berücksichtigung tierethischer Grundsätze mit anschließender Dokumentation und fachlich fundierter Reflexion.

Allgemeine Ziele und Wirkungsweisen der tiergestützten Therapie sind körperliche, kognitive, emotionale und soziale Funktionen wiederherzustellen und zu erhalten:

 

Körperlich:

  • Mobilisierung und Erhalt (fein)motorischer Fähigkeiten
  • Erhalt und Verbesserung der (Körper-)Wahrnehmung
  • Stabilisierung des Herz-Kreislauf-Systems
  • Entspannung der Muskulatur

Kognitiv:

  • Aktivierung des Gedächtnisses
  • Förderung und Erhalt sprachlicher Fertigkeiten

Emotional:

  • Stärkung des Selbstwertgefühls und -vertrauens 
  • Abbau von Ängsten
  • Förderung der Sensibilität für eigene Ressourcen 
  • Befriedigung der Bedürfnisse nach Zuwendung, Nähe und Geborgenheit

Sozial:

  • Erlernen von sozialen Verhaltensweisen wie Rücksichtnahme, Verantwortung oder Zuverlässigkeit
  • Isolationsabbau
  • Erlernen eines angemessenen Umgangs mit einem Tier
  • Hilft das eigene Wohlbefinden zu verbessern

 

Die spezifischen Ziele tiergestützter Therapien orientieren sich ausgehend von der Indikationsstellung an Bedürfnissen, Ressourcen und am Störungsbild. 

 

Tiergestützte Therapie in der Psychiatrie und Psychosomatik steht in enger Beziehung zur Psychotherapie und medizinischen Therapie. Durch den gezielten Einsatz eines Tieres sollen positive Auswirkungen auf das Erleben und Verhalten der Patienten mit psychischen Störungen erzielt werden. Als therapeutisches Element wird unter anderem die nonverbale Kommunikation zwischen Mensch und Tier eingesetzt. So spiegeln beispielsweise unsere speziell ausgebildeten Therapiehunde durch ihre Reaktion das Verhalten der Patientinnen und Patienten wider. In der Klinik neu erlernte Verhaltensmuster können die Patientinnen und Patienten im direkten Kontakt mit dem Hund ausprobieren. 

 

Zusätzlich werden auch verschiedenste Techniken aus den Bereichen der Kommunikation und Interaktion, der basalen Stimulation und der Lernpsychologie (insbesondere im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie) eingesetzt. Hunde und Pferde (Psychohippotherapie) sind als (ausgebildete) Tiere zur tiergestützten Therapie besonders geeignet. Insbesondere im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie sind auch andere Tierarten (Kaninchen, Katzen, Kühe, Schafe, Ziegen etc.) im Einsatz.

Kliniken Unsere Kliniken, die Fachtherapien anbieten

Wir können unseren Patientinnen und Patienten versichern, dass Sie in den Fachkliniken der Oberberg Gruppe die bestmöglichen evidenzbasierten Therapieangebote nach aktuellen medizinischen Standards erhalten, die ganz auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. In allen Oberberg Kliniken werden Fachtherapien für die Behandlung eingesetzt.

Ansprechpartner Sie können sich jederzeit an uns wenden – vertrauensvoll und diskret.

Sie möchten mehr Informationen zu unserem Behandlungsangebot, zur Ausstattung in den Kliniken oder zum Tagesablauf in einer unserer Kliniken? Dann würden wir uns freuen, wenn Sie mit uns persönlichen Kontakt unter der Telefonnummer 0800 5577330 (gebührenfrei) aufnehmen. Außerhalb Deutschlands wählen Sie bitte +49 30 20867301-0. Wenn Sie einen Rückruf für ein persönliches Gespräch vereinbaren möchten, füllen Sie bitte das Kontaktformular aus. Wir werden uns dann schnellstmöglich bei Ihnen melden.

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